Praktisches und Modisches selbst genäht
Bei der Praxisstation Schneidern der Gesamtschule Holweide fällt eins sofort auf: Sie wird von Schülerinnen der 8. und 9. Klasse besucht, aber von keinem einzigen Schüler. Tja, da haben die Jungs wohl etwas verpasst. Die Schülerinnen lernen nicht nur den Umgang mit der Nähmaschine, sondern können sich ihre eigenen Stücke kreieren. Eine Schülerin ist dabei, sich einen Schal aus einem Stoff aus Seide zu nähen. Dabei ist besonderes Fingerspitzengefühl gefragt, denn Seide reißt leicht, was sie bald feststellen muss. Auch dass es auf Feinheiten ankommt, wenn die Arbeit an der Nähmaschine leicht von der Hand gehen soll, ist Erfahrungssache. Welche Stärke hat das Garn? Ist es richtig aufgewickelt? Dafür ist die fachkundige Anleitung einer Schneiderin da, die den Schülerinnen hilfreich zur Seite steht. Und wenn es nur um den Tipp geht, das Licht an der Nähmaschine anzuschalten, um besser sehen zu können, wo die Naht entlang läuft.
Andere Schülerinnen haben sich entschieden, eine Handytasche zu nähen und stehen noch am Anfang ihrer Überlegungen, wie sie diese Idee umsetzen können. Zunächst muss das Handy vermessen werden, dann wird ein Prototyp erstellt. Erst danach schneiden die Schülerinnen den Stoff zu und stecken ihn zusammen. Für die Auswahl des Stoffes steht ein Fundus aus unterschiedlichen Materialien zur Verfügung, die eigens für die Praxisstation Schneidern gesammelt werden. Einen Schal oder eine Handytasche zu erstellen, ist kein Hexenwerk. Allerdings bedarf es einiger Kenntnisse, Geduld und Ausdauer, bevor man das fertige Produkt in den Händen halten kann. Einen selbst geschneiderter Schal oder ein selbst geschneidertes Handyetui im individuellen Look hat nicht jeder und beweist, was man selbst alles herstellen kann. Vielleicht auch später in einem Beruf als Schneiderin.