Aktionstage 2014 - Fachttagung zum Thema Berufsfelderkundung
„Berufsfelderkundung“ lautete das übergreifende Thema der Fachtagung, zu der sich am 4. April Referenten und Teilnehmer unterschiedlicher Bereiche im Spanischen Bau des Rathauses Köln trafen.
Die Berufsfelderkundung ist Bestandteil des Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Abschluss (KAoA) - Übergang Schule - Beruf in NRW“, das mit dem Ausbildungskonsens 2011 beschlossen wurde. Schüler aller Schulformen sollen demnach in der 8. Klasse in drei Berufsfeldern je einen Tag praktische Einblicke in die Arbeitswelt erhalten.
Ulrike Heuer, Leiterin des Amts für Schulentwicklung der Stadt Köln, eröffnet die Fachtagung. Sie sei sich bewusst, welch „großes Vorhaben“ die Berufsfelderkundung darstelle. 8.900 Schüler eines Jahrgangs müssten allein in Köln die Maßnahme durchlaufen, dafür brauche es eine „Verantwortungsgemeinschaft verschiedener Partner“, um alle Stellen zu koordinieren.
Rolf Rehbold vom Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk an der Universität Köln macht in seinem nachfolgenden Vortrag zwei weitere Punkte deutlich: Es sei wichtig, die Berufsfelderkundung didaktisch zu begleiten, damit ein Schüler seinen Eindruck reflektiert verarbeite und Ergebnisse erziele, die seine Berufsorientierung fördern. Um eine breite Orientierung zu ermöglichen, sei es erforderlich, die Betriebe bei der Organisation der Berufsfelderkundung zu unterstützen, damit sie optimal durchgeführt werden könne.
In den drei Workshops, die im Anschluss an den Vortrag folgen, wird diskutiert, welche Möglichkeiten es gibt, die Berufsfelderkundung umzusetzen und für alle Schüler der 8. Klasse durchzuführen. Dabei wird auch besprochen, ob eine zentrale Koordinierungsstelle die Vergabe der Plätze und die Zuordnung der Schüler übernehmen könnte. Eine weitere Überlegung ist, dass Innungen die Aufgabe übernehmen könnten, Ablaufpläne zu erstellen, um Betrieben eine Orientierungshilfe zu bieten.
Im Workshop von Ursula Brockmann (Regionalagentur Köln) und Willi Burkardt von der kommunalen Koordinierungsstelle, geht es darum, welche Chancen die Berufsfelderkundung für Betriebe, Schulen und Schüler bietet. Dabei stellt man fest, dass einigen Teilnehmern zu wenig darüber bekannt ist, welche Perspektive Betriebe auf die Berufsfelderkundung haben. Willi Burkardt nimmt diesen Gedanken auf und wird ihn im Arbeitskreis der KAoA besprechen. In der Folge soll es ein Treffen von Teilnehmern aus Betrieben, Schulen und von Trägern der Potentialanalyse geben. Ziel ist, einen konstruktiven Austausch zu fördern, der es allen Beteiligten ermöglicht, die Berufsfelderkundung zu einem erfolgreichen Projekt zu machen.