Aktionstage 2012: Die Ausbildungsbörse
Als die ersten Schülerinnen und Schüler um 10.30 Uhr an diesem sonnigen Donnerstagmorgen ins Rathaus strömten, lagen hinter den Innungen, Unternehmen und Schülerfirmen schon mehrere Stunden Arbeit, in der sie das historische Rathaus in einem Anschauungsparcour für Ausbildungsberufe im Handwerk verwandelt hatten.
Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Bürgermeister der Stadt Köln Hans-Werner Bartsch, der den Schirmherr der Börse, Herrn Oberbürgermeister Jürgen Roters am 22. März vertrat. Die Kreishandwerkerschaft als Dachorganisation der Handwerksinnungen hatte sich dieses Mal mit der "kleinen Bewerbungsmappe" für die Schülerinnen und Schüler etwas besonders ausgedacht. An den Innungsständen konnten die ausgefüllten Mappen direkt abgegeben werden, mit der Garantie auf eine Antwort. Auf Praktika- und Ausbildungsplätze konnte man sich auf der Börse somit direkt bewerben.
Bei unserem virtuellen Rundgang durch die Rathausräume finden sich die Vorstellungen zahlreicher Handwerksberufe. An vielen Ständen gab es die Möglichkeit, auch einmal selbst Hand anzulegen. Besonders für Schülerinnen und Schüler haben wir die web- oder email-Adressen zur weiteren Information beigefügt.
Unser Rundgang beginnt mit den Gerüstbauern. Ein echtes Gerüst, das die Jugendlichen unter Aufsicht auch besteigen durften, hatte die Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk aufgebaut. Zum Gerüstbauer werden derzeit bundesweit ca. 1.000 junge Menschen ausgebildet, worunter immerhin 4 junge Frauen sind. Eine spannende Domäne und echte Herausforderung für die Schülerinnen.
Hoch her ging es auch bei der Innung des Gebäudereiniger-Handwerks Köln-Aachen. Der im Rathaus vorgestellte Hubkran, der bis zu einer Höhe von 16 Metern ausgefahren werden konnte, gehört zu den kleinen seiner Art. Fensterputzen nach Profi-Art hat wenig mit dem zu tun, was man von zu Hause kennt. Unter netter Anleitung durften sich die Jugendlichen hier ausprobieren.
Bewegung gabs bei der Dachdecker- und Zimmererinnung Köln. Symbolisch für Balanceakte auf Dächern konnte die Schülerinnen und Schüler auf dem Skateboard ihren Gleichgewichtssinn unter Beweis stellen. Berührungspunkte und Zusammenarbeit gibt es zwischen den Dachdeckern und der Elektroinnung Köln: Während die Dachdecker Solarpanels montieren, übernimmt die Elektrobranche die Anschlüsse für Solarenergie und Photovoltaic.
Wer die Zutaten, die auf dem Tisch aufgebaut waren, korrekt erkennen konnte, der erhielt bei der Bäckerinnung für die Stadt Köln und den Rhein-Erft-Kreis ein Milchweckchen als Stärkung.
Absolut bunt ging es bei der Innung Farbe (genau Innung für Farbe, Gestaltung, Bautenschutz der Maler und Lackierer) zu. Recycling-Künstler Olaf Berger hatte mit Schülerinnen und Schülern der ConAction-Praxisstation Maler und Lackierer Kunstobjekte als Müll geschaffen. Diese Technik stellte er heute mit den Jugendlichen aus der Praxisstation vor und lud auch die Besucher der Ausbildungsbörse ein, sich einmal mit Farben und Müll künstlerisch zu betätigen.
Kunst gab es auch bei der Karosseriebau-Innung Köln zu sehen: Das "Köln-Auto" fand zahlreiche Fans und Bewunderer. Bei der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Köln gab es für die Schülerinnen und Schüler neben zahlreichen Informationen auch Handwerkliches zum Ausprobieren.
Natürlich durfte auch die Agentur für Arbeit nicht fehlen. Schülerinnen, Schüler und auch die begleitenden Lehrpersonen fanden hier Antwort auf ihre zahlreichen Fragen. Der Stand der Handwerkskammer zu Köln wurde ebenfalls von den Besuchern intensiv belagert.
Mit kleinen Glücksbringern und ihrer sympatischen Berufskleidung machten die Schornsteinfeger und vor allem die Schornsteinfegerinnen auf sich aufmerksam. Wie sich die beruflichen Anforderungen mit der technischen Entwicklung wandeln, konnten die Jugendlichen am Stand der Schornsteinfeger-Innung Köln lernen. Neben dem immer noch aktuellen Kehren der Kamine gehört die Abgasmessung und -kontrolle als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz genauso zum Berufsfeld. Auch unter Energiesparaspekten bedeutend ist die Arbeit der Innung Köln Rolladen und Sonnenschutz, insbesondere bei der Beschattung großer Bürogebäude.
Kunst im Handwerk gab es wie jedes Jahr wieder bei den Stuckateuren zu sehen. Die Stuckateur-Innung Köln hatte zwei Auszubildende mitgebracht, die direkt am Stand ihre anspruchsvolle Arbeit zeigten.
Eine intensive Verbindung zwischen Kundenbetreuung und Technik erfordert der Ausbildungsberuf zum Orthopädietechniker/in. Die Innung für Orthopädie-Technik hatte einiges Anschauungsmaterial mitgebracht (email-Kontakt hier). Sehr beeindruckend auch das Arbeitsgerät am Stand der Textilreiniger-Innung Köln/Bonn. Aus Sicherheitsgründen fehlten leider die verschiedenen Substanzen zur Fleckentfernung (email-Kontakt hier).
Stoffe, Farben und das Innenleben von Polstermöbeln konnten die jugendlichen Besucher bei der Raumausstatter-Innung Köln anschauen und anfassen. Faszinierend, aus wie vielen Schichten ein per Hand gepolsterter Sessel aufgebaut ist.
Neben der Innung für Metalltechnik Köln präsentierte sich die ConAction-Praxisstation Metallverarbeitung. Die Jugendlichen aus der Praxisstation erklärten den Schülerinnen und Schülern, wobei es in dieser Branche geht. Die Gäste durften auch selbst mit anfassen, genauso wie bei der Praxisstation Zweiradmechanik, die gleich daneben ihre Tätigkeit vorstellte.
Materialien zum Anfassen und eine Fotowand über typische Einsatzbereiche im Beruf hatte die Innung Sanitär, Heizung, Klima zur Ausbildungsbörse mitgebracht. Das Angebot wurde eifrig genutzt.
Wo es richtig etwas zu tun gab, fanden sich die meisten Jugendlichen ein, so wie hier bei der Innung für das Tischlerhandwerk Köln, bei der sich das Sprichwort "Wo gehobelt wird, da fallen Späne" umkehrte in "Nur wer hobeln kann, bei dem fallen Späne". Wie schwierig Hobeln ist, mußte die meisten feststellen, auch wenn es einige wenige Naturtalente gab.
