Die Kinder- und Jugendeinrichtung Take five in der Ulmer Straße im Stadtteil Bilderstöckchen hat Raumnöte. Die vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) getragene Einrichtung bietet eine Übermittagsbetreuung und einen offenen Bereich an. In der Übermittagsbetreuung werden derzeit regelmäßig 22 Kinder und Jugendliche (zwischen 10 und 14 Jahren) aus der Umgebung betreut. Sie haben dort die Möglichkeit, ihre Hausaufgaben zu machen, ein ordentliches warmes Mittagessen zu erhalten und anschließend ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten.

Fußball wird bei Take five groß geschrieben, trainiert wird an Tischkickern und auch an der frischen Luft. Daneben wird Schach gespielt, es gibt ein wöchentliches Treffen mit dem Bezirkspolizisten, der den Kids Rede und Antwort steht und auch mit ihnen Schach spielt. Durch die längeren Schulzeiten entstehen die Probleme: Wenn um 15 Uhr der Nachmittag beginnt, sind die Kleineren häufig noch nicht mit den Schularbeiten fertig. Wo dann konzentriert arbeiten? Es gibt die Möglichkeit, ins Nachbargebäude auszuweichen, doch da  muß zunächst einiges passieren.

In der Praxisstationen Objektbeschichtung in der Hauptschule Reutlinger Straße lernen die Jugendlichen mit Farben und Pinsel umzugehen. Wie man Kanten abklebt, die Umgebung vor Verschmutzung sichert, ist auch bekannt. Doch als die jungen Leute vor der desaströsen Fliesenwand stehen, ist guter Rat teuer.

Es wird gelernt: Fliesen werden vorsichtig mit Hammer und Meißel abgeschlagen, möglichst ohne sie zu zerbrechen, denn dann bekommen sie messerscharfe Kanten. Die Kids sind sehr geschickt und es kommt nicht zu Verletzungen.

Schrauben und Dübel, die noch in der Wand stecken, werden entfernt. Die abgeschlagenen Fliesen schichten die Jugendlichen sorgfältig in einen Klappkorb, zur separaten Entsorung. Der Arbeitsschritt Fliesen entfernen endet mit dem Aufkehren von Schmutz und Splittern.

Eine kurze Pause und ein Verschnaufen in frischer Luft ist nötig. Ganz im Sinne von Take five dürfen die Kids in der Pause den Tischkicker quälen. Außen sieht man noch die Schilder, die anzeigen, dass die Räume vormals zu einer ganz normalen Kölsch-Kneipe gehörten.

Bevor gespachtelt und später gestrichen werden kann, muß der Boden sorgfältig abgeklebt werden. Da der Boden sehr schön ist und unbedingt wiederverwendet werden soll, darf kein noch so kleines Eckchen frei bleiben. Vor dem Verrutschen schützt das exakte Ankleben der Abdeckfolie an den Rändern. Beim Abkleben in der Praxisstation Objektbeschichtung werden entweder wiederverwenbare Materialien oder Packpapier als Recyclematerial verwendet.

Nachdem die Wand angefeuchtet und die Spachtelmasse angerührt wurde – nur keine Klümpchen heißt die Parole – dürfen sich die Jugendlichen an den Löchern in der Wand versuchen. Es ist gar nicht so leicht, glatte Flächen zu erzielen. Doch zur Beruhigung aller lautet die gute Nachricht, dass man Unebenheiten einfach abschleifen kann, nachdem die Masse getrocknet ist.

Im Nebenraum sind zwar keine Fliesen abzuschlagen, doch müssen hier Fußleisten, Türzargen und Heizkörper gründlich geschliffen werden. Auf den Boden muß nicht so sorgfältig geachtet werden, weil er nicht erhalten werden soll. Decke und Wände werden mit der Rolle geweißt, um die Lampe wird sorgfältig mit dem Pinsel herumgestrichen.


Beim nächsten Arbeitseinsatz zwei Wochen später waren die Heizelmännchen vor Ort gewesen. Ein Laminatboden ist verlegt worden und an der gestrichenen Wand ist bereits ein großes Regal aufgebaut worden. Sieht toll aus, doch beim Streichen der Heizkörper wird es nun sehr eng und außerdem muß der neue Boden akribisch geschont werden.

Die Türzargen werden mit der kleinen Rolle lackiert, die Heizkörper – hohe Kunst im Malergewerk – mit dem Pinsel bearbeitet. Auch die Zuleitungen aus Kupfer sollen weiß werden und so optisch verschwinden.

Zurück zur Fliesenwand. Inzwischen ist die Spachtelmasse getrocknet. Leider sieht sie recht ungleichmäßig aus, aber dafür gibt es Schleifpapier. So wird die Wand wunderbar glatt, nur der Staub macht den Jugendlichen ziemlich zu schaffen. Nun kann die Wand bei nächsten Eisatz tapeziert werden.

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