Aktionstage 2011 - Die Ausbildungs- und Schülerfirmenbörse
7. April 2011: Bunt und fröhlich ging es an diesem Donnerstag im Historischen Rathaus zu Köln zu. Passend zum freundlichen Frühlingswetter hatten in den lichtdurchfluteten Räumen Innungen, Unternehmen und Schülerfirmen ihre Stände aufgebaut. Um den Andrang in Grenzen zu halten und den Sicherheitsbestimmungen zu genügen, die nach den Ereignissen von Duisburg deutlich verschärft wurden, gab es für die Schulen einen detaillierten Zeitplan für den Besuch der Veranstaltung.
Im wahrsten Sinne des Wortes hoch her ging es bei der Innung des Gebäudereiniger-Handwerks. Bis unter die Glaskuppel des Rathausdaches konnte der Hubsteiger seine Hebebühne ausfahren. Das Unternehmen Niederberger mietet seinen Maschinenpark häufig bei Gardemann, weshalb sich auch beide Unternehmen auf der Börse präsentierten. ConAction e.V. bedankt sich bei beiden Unternehmen für die Möglichkeit, von der Hebebühne aus das Geschehen der Veranstaltung aus der Vogelperspektive zu dokumentieren.
Schlange stehen vorm Gerüst: Ein echtes Gerüst mitten in der Eingangshalle zog Schülerinnen und Schüler magisch an. Da aus Sicherheitsgründen nur jeweils zwei Leute begleitet durch den Gerüstbauer persönlich hochsteigen durften, bildeten sich richtige Warteschlangen. Neben der Firma Kampa repräsentierte sich auf der Ausbildungsmesse der Bundesverband Gerüstbau. Strategisch günstig stand das Gerüst als Beobachtungsposten für die Preisverleihung an die Schülerfirmen. ConAction e.V. bedankt sich dafür, dass vom Gerüst aus Fotos gemacht werden durften.
Umweltverträgliches Verhalten in so vielen Bereichen wie möglich, das hatte sich die Schülerfirma Ökotec von der Lise-Meitner-Gesamtschule aus Köln-Porz auf die Fahnen geschrieben. Ob durch den Verkauf von umweltfreundlichem Büromaterial sowie Snackprodukten und Kaffee mit dem Fair Trade-Siegel bis zur energieeffizienten Nutzung des Elementes Glas reichte das Programm der Schülerfirma.
Schornsteinfeger als Glücksbringer: Die drei jungen Leute, die die Schornsteinfegerinnung vertraten machten ihrem Namen alle Ehre und verteilten gut gelaunt neben Berufsinformationen kleine Schornsteinfeger-Figürchen, die reißenden Absatz fanden.
Wie man ein gefedertes Sofa aufpolstert zeigten Auszubildende der Raumausstatter-Innung Köln. Besonders beeindruckend die Mustersammlung für Dekorationsstoffe.
Die Schülerfirma Weichholz und Hardware von der Förderschule Lindweiler Hof in Köln Ossendorf präsentierte sich auf der Schülerfirmenbörse mit ihrem vorderen Namensteil: Liebevolle und - selbst für Erwachsene - sehr anregende Spielzeuge aus Holz waren im Angebot. Von einem Puppenhaus bis zu kleinen Bumerangs und Flugobjekten reichten die Ideen.
Zwei junge Damen, beide Auszubildende in sanitären Berufen, vertraten die Innung Sanitär, Heizung, Klima, die sich auf vielen Ausbildungsbörsen und checkPraxis-Veranstaltungen engagiert.
Die Innung Farbe Köln (ifk) kooperiert mit ConAction e.V. in zahlreichen Praxisstation-Projekten. Sie wurde im Rathaus vertreten durch Schülerinnen und Schüler der Montessori-Hauptschule Ferdinandstraße, die ihr Zoo-Mauer-Projekt vorstellten, das auch von der ifk unterstützt wurde. Mehr zu diesem Projekt (hier)
Sogar aus Remscheid (vom gymnasialen Zweig des Berufskollegs Stuttgarter Straße) hatte die Schülerfirma Schnick, Schnack & Schmuck nach Köln gefunden und präsentierte attraktive Schmuckstücke, die viel Interesse weckten. Mit ihren musikalischen Darbietungen sorgte die Schülerfirma HvB Ton der Hildegard von Bingen Schule für gute Stimmung.
Seite an Seite präsentierten sich die Innung Metall, die attraktive Werkstücke mitgebracht hatte und die von ConAction durchgeführten Praxisstationen Metall (mehr hier). Daneben konnten sich die Jugendlichen über das Berufsbild des Zweiradmechanikers informieren. Auch in diesem Bereich bietet ConAction e.V. Praxisstationen an.
Zwei Jugendliche von HvB Ton übernahmen filmische Dokumentationsarbeiten, während die Schülerfirma Vingst Junior Team aus der Hauptschule Nürnberger Straße ihre sozialen Projekte vorstellte, wie z.B. die Unterstützung alter Menschen in ihrem Alltag.
Faszinierte Zuschauer hatten die Vertreter der Stuckateur Innung Köln. Gips mit Wasser gemischt, in eine Kautschukform gegossen, kann künstlerisch sehr wertvolle Abdrücke ergeben, die noch der Feinarbeit bedürfen.
Für das leibliche Wohl - ganz wichtig bei dem warmen Wetter die Getränke - sorgte die Schülerfirma Levante (siehe auch hier) der Johann-Amos-Comenius Hauptschule in Köln-Porz und ebenfalls für attraktive Speisen die Witch-Kitchs aus der Hauptschule Hachenburger Straße (auf dem Bild in der Mitte).
Die Kante eines langen Bretts zu hobeln, vor diese Herausforderung stellte die Tischlerinnung Köln die jungen Leute. Was auf den ersten Blick gar nicht so schwierig aussah, erwies sich in der Praxis als anstrengend und feinmotorisch sehr anspruchsvoll. Höchstes Ziel waren möglichst lange gelockte Späne.
Mit der Karosseriebauer-Innung gibt es seit Herbst 2011 einen Kooperationsvertrag mit ConAction e.V., der Kurt-Tucholsky-Schule, dem Nicolaus-August-Otto-Berufskolleg und dem Büro des Übergangsmanagements Schule-Beruf mit der Aufgabe, berufsfördernde Projekte an Kölner Schulen zu koordinieren (mehr hier).
Auf der Ausbildungs- und Schülerfirmenbörse im Rathaus gab es Technik zum Anfassen, wie z.B. ein Getriebe und für die Jugendlichen die Möglichkeit, eigene motorische Fähigkeiten beim Drahtbiegen zu erproben.
Viel Aufmerksamkeit erweckten die beleuchteten Objekte aus Acrylglas, die die Schülerfirma Logo Mülheim aus der Hauptschule Rendsburger Platz hergestellt hatte. Wunschobjekte konnten in Auftrag gegeben werden.
Eine große Überraschung waren die vielfältigen Angebote, die sich hinter dem Namen Schulcafé der Förderschule der Graf-Recke-Stiftung in Düsseldorf versteckten.
Auf der Ausbildungsbörse präsentierte die Schülerfirma der LVR-Schule am Königsforst ihre Tätigkeitsbereiche Autoreinigung (oben rechts) und das Fotostudio.
Natürlich durften die Agentur für Arbeit und die Innungskrankenkasse nicht fehlen. Hier drängten sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit dem Wunsch nach Informationen.
Im Laufe des Vormittags wurde es spannend: Die Jury zur Bewertung der Schülerfirmen hatte sich auf den Weg durch die Ausstellungshallen gemacht. Ganz rechts im Bild zu sehen ist die zeitweilig wichtigste Frau der Veranstaltung: Die junge Auszubildende im Rathaus trug die Mappe mit den Auszeichnungsurkunden für die drei besten Schülerfirmen bei sich.
Der spannende Moment: Oberbürgermeister Jürgen Roters, der Kreishandwerksmeister Nicolai
Lucks, die Leitende Regierungsschuldirektorin der Bezirksregierung Köln, Frau Barbara Kahlen und Frau Ingrid Lohmar als Vertreterin des Ressorts Aus- und Weiterbildung der Kreishandwerkerschaft betraten die Bühne. Der Oberbürgermeister gab die drei Gewinner bekannt:
Der Preis in der Kategorie Dienstleistung (Theaterkarten) ging an die Schülerfirma Ökotec von der Lise-Meitner-Gesamtschule in Köln-Porz.
Den Preis für das beste Catering (ein Profi-Kochkurs) erreichte das Schülercafé Levante, ebenfalls aus Köln-Porz von der Johann-Amos-Comenius Hauptschule.
Der Preis in der Kategorie Produktion (Eintrittskarten zum Eishockey) ging an die Schülerfirma Weichholz und Hardware der Förderschule Lindweiler Hof in Ossendorf und rettete damit die Ehre des linksrheinischen Kölns. Die "schäl Sick" war an diesem 7. April eindeutig erfolgreicher.
Der Jubel bei den Jugendlichen war verständlicherweise sehr groß. Sie konnten stolz auf ihre Leistungen sein. Doch die Jujoren betonten, wie schwer ihnen die Entscheidung gefallen sei und wie groß auch die Leistungen der nicht ausgezeichneten Schülerfirmen waren.
So trifft man sich wieder: Das Team von ConAction e.V. freute sich, unter den Schülerinnen "alte" Bekannte wiederzutreffen. Die drei jungen Damen links im Bild nehmen an der Praxisstation Objektbeschichtung in der Hauptschule Rochusstraße teil und haben erst kürzlich ein Sozialraumprojekt mit der GAG durchgeführt (mehr). Besonders freuten wir uns aber, dass auch Jugendliche, die wir bisher nicht kennengelernt hatten, sich in einer spontanen Pause sehr positiv über die Ausbildungs- und Schülerfirmenbörse äußerten.