Im Gegensatz zum Schneechaos vom letzten Jahr war es 2011 deutlich einfacher für die Schülerinnen und Schüler aus den Stadtbezirken Kalk und Mülheim, an der checkPraxis-Veranstaltung in den angenehmen Räumen der Jugendherberge Köln-Deutz teilzunehmen. Das bisschen Schnee am zweiten Tag war kein Problem für die Jugendlichen. Für jeweils drei 45-minütige Workshops hatten sich die jungen Leute im Vorfeld per Internet anmelden können. Auf der Veranstaltung hatten sie dann die Möglichkeit, Unternehmen intensiv kennenzulernen und direkt mit verantwortlichen Mitarbeitern das Gespräch zu suchen.

Der Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung Karl-Heinz Merfeld, der auch der Reporterin von Radio Köln Rede und Antwort stand, eröffnete die Veranstaltung. Die freundliche Weihnachtsdeko trug zur angenehmen Atmosphäre bei.

Die Jugendlichen waren zahlreich erschienen und als die Firmenvertreter - hoch oben auf der Brücke - einzeln vorgestellt wurden, erinnerte der Applaus fast an eine Kölner Karnevalssitzung.

Lebhaft ging es beim Unternehmen LIDL zu, das zum ersten Mal bei checkPraxis dabei war. Interaktive Lernspiele zu Produktpräsentation und Warenkunde hatten die Mitarbeiter für die Schülerinnen und Schüler mitgebracht. Nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch wurde das Thema "Obst und Gemüse" vertieft. Von der allen bekannten Kohlrabi bis zur weniger bekannten Kaki durften die Waren von allen verkostet werden.

Auch bei Currenta aus Leverkusen - chemische Industrie - kam keine Langeweile auf. Wer hier mitgeforscht hat bei der Bestimmung des Zuckergehaltes von Erfrischungsgetränken, wird vielleicht in Zukunft auf Mineralwasser umstellen, so erschreckend hoch lagen die Zuckeranteile. Die Bedeutung von besonders exaktem Arbeiten im Laborbereich konnten die beiden Auszubildenden von Currenta beim Gramm-genauen Abwiegen von Substanzen anschaulich vermitteln.

Frau Terbrüggen von der terbrüggen show production ging es nicht nur um persönliche Qualifikationen, die der oder die einzelne mitbringen, sondern auch um Fragen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Eventmanagement. Dabei wurde der Begriff Familie nicht nur auf eventuelle eigene Kinder, sondern auch auf pflegebedürftige Eltern ausgeweitet. Frau Terbrüggen zeigte verschiedende Lösungsmöglichkeiten je nach gewähltem Aufgabengebiet auf, die es möglich machen, Beruf und Familie "unter einen Hut zu bringen".


Nicht neu, aber immer hochaktuell das Thema Bewerbung. So fand der Workshop der Agentur für Arbeit Köln, den zwei junge Mitarbeiter der Agentur interaktiv und aufgeschlossen leiteten, großen Zuspruch. Die Themenschwerpunke lagen auf Bewerbungstraining und Einstellungstests.

Großes Interesse bei der  Buchen Group - Buchen UmweltService GmbH. Zu den Herausforderungen an das Unternehmen gehört beispielsweise die Unterstützung der Feuerwehr bei Unfällen mit Gefahrstoffen. Dabei ist dieser Bereich nur eine Facette im umfangreichen Aufgabengebiet des Unternehmens. Die Ausbildung führt zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. Weder Höhenangst noch Klaustrophobie darf ein Auszubildender zu Buchen mitbringen. Wie schwer allein ein einziger Sicherheitstiefel sein kann, der mit Stahlschild gegen Hochdruck schützt, konnten die Jugendlichen beim Anfassen erfahren. Die starken Profi-Hochdruckgeräte mit einem Druck von 8 bar können ohne die entsprechenden Schutzmaßnahmen einen Fuß perforieren.


Die Stadt Köln (links) als einer der ganz großen Ausbilder in der Region konnte natürlich nicht 36 verschiedene Ausbildungsberufe vorstellen. Dafür orientierte sich der Inhalt des Workshops an den beruflichen Interessen der teilnehmenden Jugendlichen.
Bei AIM (rechtes Bild), dem KoordinationsCentrum in Medienberufen, konnten die Schülerinnen und Schüler vieles über Berufsbilder in alten und neuen Medien erfahren. Besonders interessant fanden die Jugendlichen, dass sich in diesem Zusammenhang auch die Frage stellt, welche Medienkompetenz jungen Leuten in der Schule vermittelt werden sollte.

Die verschiedenen Pflegeberufe stellte die Louise-von-Marillac-Schule vor. Neben allgemeinen Informationen konnten die Jugendlichen gegenseitig ausprobieren, wie man Blutdruck und Puls mißt und sie hatten die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen.

Absolute Konzentration bei der Innung Heizung-Sanitär-Klima. Es ging hier gleich in den beruflichen Alltag. Kupferrohre sollten rechtwinklig gebogen werden. Der Erfolg konnte mit einem Anschlagwinkel gemessen werden. Da mußte so mancher feststellen, das Ergebnisse, die auf den ersten Blick korrekt aussahen, noch stark verbesserungswürdig waren.

Das Deutsche Rote Kreuz - Schwesternschaft "Bonn" e.V. stellte Pflegeberufe unter dem Motto "kompetent, vielseitig und zukunftssicher!" vor. Besonders spannend für die Jugendlichen wurde das Thema Hygiene vermittelt. Die in 2011 häufig in den Medien diskutierte Problematik Hygiene im Pflegebereich wurde mittels modernster Technik anschaulich dargestellt. Zunächst lernten die jungen Leute, wie man sich korrekt die Hände mit Desinfektionslösung wäscht. Dann kam der optische Test: Unter einer UVB-Lampe wurden all diejenigen Stellen als schwarze Flecken sichtbar, die bei der Desinfektion vergessen worden waren. Nicht nur für den künftigen Beruf, sondern auch für den Alltag eine wichtige Erfahrung.

Natürlich durften auch kurze Pausen zum Gedankenaustausch und zur physischen Stärkung nicht fehlen. 

Weitere Informationen zu checkPraxis (hier) und zu Berufs- und Ausbildungsbörsen im Raum Köln (hier)

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