Chance 2011 am Erich-Gutenberg-Berufskolleg
19. Oktober 2011: Drei Säulen trugen die Veranstaltung im rechtsrheinischen Köln: Zahlreiche Unternehmen präsentierten sich den Schülerinnen und Schülern in der großen Ausstellungshalle mit ihren Dienstleistungen und Produkten. Die jungen Leute konnten sich über generelle Ausbildungsmöglichkeiten informieren.
Besser kennenlernen und kontaktieren konnten die Jugendlichen Unternehmen und ihre Vertreter in den angebotenen Workshops, zu denen man sich im Vorfeld bereits anmelden musste.
Die Gelegenheit, eigene Fähigkeiten auszuprobieren und sich ein Bild über die persönlichen Talente und Begabungen zu machen, bot der PraxisParcour von ConAction e.V. An einer Vielzahl von Stationen konnten die Schülerinnen und Schüler sowohl berufsbezogene als auch generelle praktische Übungen ausprobieren und so eine Menge über sich selbst erfahren. Generelle Informationen zum PraxisParcour und seinen Einsatzmöglichkeiten (hier).
Nicht nur den Schülerinnen und Schülern des Erich-Gutenberg-Berufskollegs stand die "Chance 2011" offen; es waren auch Klassen der umliegenden Bildungsinstitutionen eingeladen. Mit 1.200 jungen Menschen hatten die Veranstalter gerechnet, gekommen sich fast 1.300. Trotzdem brach in Gängen und Hallen kein Chaos aus. Besonders der Info-Stand im Foyer half den Gästen, sich im Gebäude zu orientieren.
In der Aula, die das Aussehen einer professionellen Messehalle angenommen hatte, sammelten sich Veranstalter und Unternehmensvertreter zu den Grußworten von Schulleiterin Frau Eul und Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs.
Die Bundesagentur für Arbeit hatte zahlreiche Ausbildungsangebote mitgebracht. Sowohl per Wandaushang als auch in elektronischer Form konnten sich Interessenten über aktuelle Angebote in der Region informieren.
Die Workshops gaben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich intensiv mit einzelnen Unternehmen, deren Unternehmensphilosophie und den Ausbildungsangeboten auseinanderzusetzen. Besonders gelungen der Auftritt des Dom Hotels, der gleichzeitig mit anfaßbaren frischen Produkten auf den hohen Anspruch an die hoteleigene Küche verwies und in einer digitalen Präsentation den hohen Grad an Organisation eines Hotelbetriebs vorführte.
Viele Unternehmen hatten für die Betreuung der Messestände eigene Auszubildende mitgebracht. Das gab nicht nur den Azubis die Chance, die eigene Tätigkeit einmal nach außen darzustellen, sondern hatte auch für die Schülerinnen und Schüler den Vorteil, sich mit beinahe Gleichaltrigen unterhalten zu können.
Bewerbungstraining der ganz anderen Art bot der TheaterKunst Köln e.V. an. In dem Theaterstück "Traumjobs" von John von Düffel, einer beeindruckenden Ein-Mann-Schau, stellte Tomasso Tessitori seinen beruflichen Werdegang als Personnel Recruiting Manager (Personalverantwortlicher) bei der Camorra vor. Absolut cool wurden vermeintliche Sachzwänge und Methoden im globalen Kapitalismus vorgeführt. Mucksmäuschenstill war es während der Vorführung im Klassenraum. Es wäre interessant gewesen, hinterher die Gespräche unter den Jugendlichen zu belauschen.
Viel zu lernen und zu entdecken bot der Workshop der Städtentwässerungsbetriebe Köln. Ob im Hochwasserschutz oder der Kanalsanierung, überall spielte der Umweltschutz eine wichtige Rolle. So konnten die jungen Leute eine Kamera zur Kanalinspektion im Einsatz sehen. Dass die damit ermittelten Schäden mit einem Roboter repariert werden können, war genauso wenig bekannt wie die Tatsache, dass Köln von 2.000 km aktiven Abwasserkanälen "unterwandert" ist. Die Berufsausbildung und Einsatzbereiche wurden regelrecht anfaßbar vorgeführt.
Egal ob Dienstleistung, produzierendes Gewerbe oder Handwerk, von allem war in der großen Ausstellungshalle etwas vertreten.
Nicht nur in den Workshops, sondern auch an den einzelnen Unternehmensständen ergaben sich intensive Diskussionen zwischen Schülerinnen und Schülern und Unternehmensvertretern. Das Konzept vieler Unternehmen, eigene Auszubildende mitzubringen, machte sich hier bezahlt.