Künftige Schulabsolventen sollen direkt vor Ort angesprochen werden: in den Schulen. Die Jugendlichen sollen sich mit ihren persönlichen Stärken auseinandersetzen und diese auf Plakatwänden präsentieren unter dem Motto "ich bin gut, weil..."

Kompetenzen sind immer positiv belegt: Jede Schülerin und jeder Schülerhat seine Stärken. In diesem Projekt ging es darum, die Jugendlichen zu motivieren diese "starken Seiten" an sich zu entdecken und auch darzustellen. Diese Kompetenzen haben nicht immer nur etwas mit dem schulischen Lernen zutun, sondern sind das Ergebnis persönlicher Neigungen und Fähigkeiten.

ConAction e.V. hat an der Hauptschule Nürnberger Straße eine Praxisstation Objektbeschichtung (Maler und Lackierer), in der Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, den Beruf intensiv kennenzulernen. Die Jugendlichen in diesem Projekt scheinen geradezu prädistiniert, ihre eigenen Stärken für ein Plakat darzustellen.

Doch bis die leuchtenden Farben und Pinsel, die im Einkaufswagen herbeigefahren werden, zum Einsatz kommen können, ist es noch ein langer Weg.
Am Anfang steht die Stoffsammlung: Wer kann was gut? Die Ideenfindung ist fast der Kernpunkt des Projekts, die Ergebnisse sind vielfältig und teilweise sehr überraschend. So kann eine der Schülerinnen "gut mit Schlangen umgehen", eine andere "gut Fußball spielen". Andere können "gut reparieren", "Menschen helfen" oder "tanzen". Doch wie bringt man diese Fähigkeiten visuell erkennbar auf ein Plakat? Eine große Anzahl an Entwürfen stapelt sich auf den Tischen.

Symbole werden entwickelt, man einigt sich darauf, eine einheitliche Schrift zu verwenden, um dem Plakat eine Linie zu geben. Inzwischen porträtiert eine Lehrerin die Jugendlichen mit ihrer Kamera. Die objektiv sehr gut gelungenen Bilder - jede oder jeder ist locker, offen und freundlich getroffen, wie es nur eine vertraute Person zuwege bringen kann, werden mit Entsetzen kommentiert: "Nein, wie sehe ich da schrecklich aus." Da ist eine Menge Überzeugungsarbeit nötig, aber die Jugendlichen ermuntern sich gegenseitig.

Highlight bei der Plakatgestaltung: Von einem Handyfoto wird die Fußballmontur abgezeichnet: Man muß sich zu helfen wissen.

Es bleibt noch viel Arbeit. Ein erster Entwurf steht und wartet auf den Einsatz der Farben und Pinsel.

Am 22. November sollen die Plakate fertig sein und der Presse vorgestellt werden. Das Team von ConAction wartet schon gespannt und wird an dieser Stelle über die Ergebnisse berichten.

 

Pressegespräch am 22. November 2010 "Ich bin gut!"
in der Hauptschule Nürnberger Strasse

Drei Wochen später waren die Schülerinnen und Schüler aus dem "ich bin gut"-Projekt kaum wiederzuerkennen.
Das Presseaufgebot war beeindruckend. Doch die Jugendlichen, die sich noch vor drei Wochen über die Fotos aufgeregt hatten und vor der Kamera sehr unsicher waren, hielten dem Blitzlicht stand wie alte Profis.

Die Kopfwand der großen Halle wurde von dem Poster eingenommen, auf dem sich die Jugendlichen mit Portraitfotos und ihren künstlerisch dargestellten Stärken präsentierten.

Die Ehrengäste der Veranstaltung, der Chef der Agentur für Arbeit Köln Peter Welters und der Oberbürgermeister Jürgen Roters fanden sehr persönliche Worte für die Jugendlichen. Beide nahmen Bezug auf die (Un-)Sitte, sich ständig mit Schwächen auseinanderzusetzen und gaben beide zu, dass es nicht einfach sei - zumal nicht als sehr junger Mensch - die eigenen Stärken zu erkennen. Sie hoben die Bedeutung der persönlichen Stärken hervor, die nicht sofort einem Berufsbild zuzuordnen sind, aber letztlich einem potentiellen Arbeitgeber sehr viel über die Jugendlichen mitteilen können.

Die Details auf dem Plakat stellen die Stärken der Schülerinnen und Schüler dar. Neben der bildlichen Darstellung präsentierten die Jugendlichen im Rahmen des Pressegesprächs ihre Stärken "live" für alle sichtbar:

Franziska

Franziska kann gut Fußball spielen

Ebru

Ebru kann gut anderen Menschen helfen

Kübra

Kübra kann gut zeichnen und malen

Michelle

Michelle kann gut mit Tieren umgehen

Mostafa und Joel

Mostafa und Joel können gut tanzen

Duygu

Duygu kann gut mit Kindern umgehen und sie pflegen

Elira

Elira kann gut Dinge präsentieren und andere Menschen überzeugen

Pascal

Pascal kann gut Fahrräder reparieren

Von Lampenfieber war beim Abschlußfoto mit Lehrerinnen, Schulleitung, Prominenz und Kornnatter nichts mehr zu spüren. Die Jugendlichen können stolz sein: auf die gelungene künstlerische Darstellung und die überzeugende persönliche Präsentation ihrer Stärken. Ab Mittwoch, dem 24. November wird das Plakat auch in der Öffentlichkeit zu sehen sein, Ecke Kalker Hauptstrasse/Wuppermannstrasse gegenüber dem Lidl.

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