Dank einer Förderung des KlimaKreis Köln konnten wir mit Kölner Schülerinnen und Schülern an mehreren Kölner Schulen unter Anleitung eines Garten- und Landschaftsplaners, sowie anderer Fachkräfte über drei Jahre Projektzeit mobile Pflanzwände entwerfen, bauen, bepflanzen und auf ihre klimatischen Veränderungspotenziele untersuchen.

Dabei gingen die Vorstellungen über ein „rollendes Rankgitter“ weit hinaus. Es wurden Wände entwickelt, die durch ihre Bauart einen durchgehenden dichten Bewuchs ermöglichen, die mit integrierten Bewässerungsspeichern ausgerüstet sind und durch die Art der Bepflanzung zusätzlich eine hohe CO2-Umwandlungsfähigkeit bieten, Die Luftfeuchtigkeit regulieren helfen, Luftströme im Bodenbereich lenken können sowie besondere Filtereigenschaften gegenüber Feinstäuben besitzen.

Die fertig bepflanzte Klimawand

Gerade im schulischen Bereich ist eine ausreichende Versorgung mit begrünten Ausgleichsflächen aus bautechnischer, organisatorischer und sicherheitstechnischer Sicht oft nicht möglich. Die Folge sind oft betonierte Schulhöfe, die teilweise noch als Parkplätze und Rettungszugänge genutzt werden müssen.

Dazu kommt meist noch ein betonierter oder vollkommen merzerisierter Sporthof, der jegliches Wasseraufnahmevermögen eingebüßt hat. Gerade im Kölner Norden und Innenstadtbereich liegen die Schulen zumeist noch in überdurchschnittlich belasteten Gebieten, so dass es oft dazu kommt, dass Abgase und Feinstaubpartikel zusätzliche Problemlasten darstellen. Das Projekt soll innerhalb dieser Situation Lösungsansätze finden und diese im Sinne eines praxisorientierten Lernens unterstützen.

Aus diesen Erfahrungen haben wir für die Klimawand eine Bauanleitung mit hunderten von Bildern im Rahmen unserer KONTEXT-Lernmaterialien erstellt, die es allen Interessierten ermöglichen soll, Klimawände zu bauen. Gerade Schülerinnen und Schülern, denen ein sprachlicher Zugang zu Lerninhalten nur schwer möglich ist, kommt eine visuelle Darstellung oft entgegen. Die Bauanleitung soll auch Anregung sein, die Klimawände selber zu modifizieren und weiter zu entwickeln.

Unter einer Klimawand hat man sich kein "rollendes Pflanzgitter" vorzustellen. Die Aufbauten wurden so gestaltet, dass sie entsprechenden Raum für Pflanzerde bieten, nicht nur in den unten befindlichen Holzkisten, sondern auch innerhalb der Aufbauten selbst. Innerhalb des Projektes wurden an verschiedenen Prototypen Experimente durchgeführt, die die Funktionsfähigkeit in Abhängigkeit von den vorgefundenen Licht- und Kleinklimaverhältnissen (starke Besonnung, Schatten, heftige Winde etc.) optimal standhalten zu können. Selbst die Pflanzerde wurde aus dem auf den Schulhöfen gesammelten Herbstlaub in Kompostern selbst hergestellt.

Aus den Lern- und Experimentierphasen haben wir viele Fragen aufgegriffen und im Rahmen des Klimawand-Quiz auf dieser Seite online zur Verfügung gestellt.

Die Funktion von Pflanzen als CO2-Binder ist hinlänglich bekannt, doch können die Klimawände noch mehr: Sie besitzen die Fähigkeit, Staub zu binden und Windschutz zu spenden oder auch gerade das Gegenteil, nämlich Windkanäle zu bilden und somit je nach räumlichen Gegebenheiten das Mikroklima eines Außenbereichs entscheidend zu verbessern. Morgentlicher Tau, den die Pflanzen binden und die zur Wasserspeicherung ausgelegten Aufbauten erhöhen diesen Effekt noch. Neben der positiven optischen Gestaltung und einfachen Handhabung absorbieren die Klimawände Schall, was besonders auf Schulhöfen ein nicht zu unterschätzender Effekt ist.

Hier gibt es noch mehr zu den Klimawänden:

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Damit jeder Interessierten die Klimawand nachbauen kann, haben wir eine kleinschrittige Bauanleitung erstellt und bieten diese hier zum Herunterladen...

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Neben der Mobilität müssen die Klimawände starken Anforderungen entsprechen. Beim Bau mussten viele Belastungen eingeplant und getestet werden. Wind-...

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